Dat Slott Bellevue [[bɛlˈvy]] (sinngemäß: ‚Muie Utsicht‘) in den Berliner Oordsdeel Tiergarten is de eerste Amtssitt van den düütschen Bundspräsidenten. Dat liggt in dat Zentrum van de düütsch Hööftstadt an den Nordrand van den Grooten Deertengorden direkt an dat Spreeöver, nich wiet van de Siegessäule, dat Rieksdagsgebäude un dat Brannenborger Door.

Slott Bellevue

Baugeschichte ännern

 
Slott Bellevue, Aquarell van Carl Benjamin Schwarz, 1797
 
Schloss Bellevue um 1800,Breefmark van de Düütsch Bundespost Berlin, 1962
 
Schloss Bellevue von der Gartenseite, Gemälde van Eduard Gaertner, 1847
 
Düütsch Breefmark van 2007

Dat Slott wurr in’n Updrag van den jüngsten Bröer van Friedrich II., Ferdinand von Preußen, nah Plääns van Michael Philipp Boumann van 1785 bit 1786 upricht. To de tallriek fröheren Grundstücksbesittern harr Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff hörrt, de sück 1746 etwa südlich van dat hüüdig Slott en Sömmerwahnhuus upricht harr.[1] Boumann muss en all vörhannen Gebäude, en to en Wahnhuus umbaut Ledderfabrik an dat Spreeufer, in den Neebau as rechten Flögel inbetrecken.

Dat Slott entstunn as en Dreeflögelanlaag, bestahnd ut den langstreckten, tweeenhalvgeschossigen Hööftbau un den beid tweegeschossigen Siedenflögeln (links Damenflögel, rechts Spreeflügel) in‘n fröhklassizistischen Stil. De all tosommen 19 Fensterassen van den mittleren Flögel gleedert en dreeassig Mittelrisalit mit en figurenbekrönten Dreeecksgeevel, de up veer Pilastern in‘n korinthischen Stil ruht.[2]

Sien Naam Bellevue verdank dat Slott den Blick ut den Corps de Logis, den Wahntrakt, nah Westen, de wiet över den Park un de immer de Richt ännern Spree bit to de Kuppel van Slott Charlottenborg gung. Siet den 1880er Johren draapt he dor nah 400 Metern up den Viadukt van de Berliner Stadtbahn.

Dat Binnere van dat Slott wurr immer mal weer umgestalt. All dree Johr nah de Fardigstellung hett Carl Gotthard Langhans en van sien berühmten ovalen Säle upricht. Hüüd is disse de eenzige wietgahnd in’n Original erhollen Ruum van dat Slott. 1938 wurr dat Slott to’n Gästehuus van de Rieksregeeren dör Paul Otto August Baumgarten umgestalt. Dotbi wurr de beid hüüd as gewölbte Fenster van de Siedenrisalite erkennbaren Ingänge tomüert un de jetzige Middelingang samt Freetrapp schafft. De Meieree van Knobelsdorff muss modernen Wertschapsgebäuden wieken. In den in’n Park upricht Ersatzbau hett bit to de Kriegszerstörung de Schauspeler, Speelbaas un Generalintendant van dat Preußisch Staatstheater Gustaf Gründgens wahnt.

In‘ April 1941 wurr dat Slott van Brandbomben drapen un is utbrennt. Nah dat Enn’n van den Tweeten Weltkrieg wurr dat tonächst blots notdürftig afsekert un van 1954 bit 1959 dör den Architekten Carl-Heinz Schwennicke as Berliner Amtssitt van den Bundspräsidenten weer upbaut. Ut westdüütsch Sicht weer en Amtssitt trotz den Veermächte-Status van de Stadt nah Artikel 23 van dat Grundgesett för de Bundsrepubliek Düütschland mögelk. Ut de Tiet van dat Entstahn bleev dorbi blots de 1791 van den Architekten Carl Gotthard Langhans entworfen Ballsaal in dat Bövergeschoss van dat Slott erhollen. De Renovieerung in’n Stil van de 1950er Johren wurr wegen hör ahistorschen Toföögen un Umbauten as „Mischung aus Filmstar-Sanatorium un Eisdiele“ verspott. Wiel dat Slott aber ok dornah wiederhen renoveert wurr, is van disse Bausünde aber meest nichts mehr överbleven.

So wurr dat Slott 1986/1987 renoveert un nah Plääns ut de Tiet vör der Zerstörung weer herstellt. Af Midden van de 1990er Johren keemen aber immer mehr technischen Pannen as utfallen Strom oder Water, en Optoog, de fast sitten bleev oder slechte Klimatiseeren in’n Sömmer dorto, so dat Bundspräsident Roman Herzog dat Slott as „Bruchbude“ betekent hett.[3] Deswegen wurr in de Johren 2004/2005 en Saneeren un grundleggend Neemaaken van de technische Utstattung dörführt. De Repräsentatschonsrüüms wiesen sück ok nah disse jüngste Renoveeren in’n Stil van de 1980er Johren, in de en vörsichtig Herangahn an olt Dekoratschonsformen mit deelwies nee Materialien versöcht wurrn is. Ut Denkmalschuulgrünnen bleeven twee Salons mit de dunkeltäfelt Interieur ut de 1950er Johren erhollen.

De fröheren Wahnrüüms in dat Slott Bellevue wurrn intüschen to en Bürotrakt för den Levenspartner van den Präsidenten umbaut, so dat de Staatsböverhööften siether nich mehr in dat Slott wahnen können, sonnern en Deenstvilla in Berlin-Dahlem bruuken.[4]

Gebruuk ännern

Ferdinand hett dat bit to sien Dood 1813 as prinzlich Lustslott un königlich Landsitt bruukt. Dornah hett sien Söhn Prinz August von Preußen, de Baas un Reformer van de preußisch Artillerie dor wahntt. Dör Arv full dat 1843 an König Friedrich Wilhelm IV., de 1844 in en Flögel van dat Eerdgeschoss dat eerste Museum för tietgenössische Kunst in Preußen inrichten leet – disse Vaterländische Galerie weer de Vörgänger van de Natschonalgalerie. Nah deren Uttoog 1865 wurr dat Slott bit 1918 wedder van den Hoff bruukt, deels as Wahnsitt för Angehörige van dat Königshuus, deels as Gästehuus; Kaiser Wilhelm II. leet hier sind Kinner Privatünnerricht tokommen.

Dat Ünnerhollen van den Hoffstaat weer düer un personalupwennig, as en Blick up den Hoffstaat van dat Slott Bellevue in dat Johr 1870 wiest:[5]

  • Cafétier(e)
  • Frotteur
  • Garderobenfrau
  • Gartenkutscher
  • Hofdamenjungfer
  • Hofgärtner
  • Kammerfrau
  • Kehrfrauen
  • Kellereidiener
  • Kinderfrauen
  • Köchin
  • Kutscher
  • Kammerdiener
  • Lakai
  • Leibjäger
  • Mundkoch
  • Portier
  • Reitknechte
  • Sattelmeister
  • Schloßdiener und Schloßdienerin
  • Vorreiter

In‘n Eersten Weltkrieg deen dat Slott af 1916 de Böversten Heeresleitung, de Regeeren un den mit Düütschland allieerten Middelmächten (Öösterriek-Ungarn, Osmaansch Riek, Bulgarien) as Bespreekensoort. General Erich Ludendorff wurr hier, gegen sien Willen, am‘n 26. Oktober 1918 van dat dormalige Staatsböverhööft un letzten düütschen Kaiser entlaaten, ahn sück to en för Suldaten begäng anner Verwennen bereit to verkloren.[6] De Vörgang in’n Slott Bellevue, 14 Daag bevör de Kaiser stört wurr, stellt – so de Historiker Manfred Nebelin – de Rückgewinnenen van dat siet de Stört van Riekskanzler Theobald von Bethmann Hollweg verloren gahn Primat van de Politik över dat Militärische dor.[6]

Nah den Eersten Weltkrieg stunn dat Slott tonächst loos. Van 1929 an deen dat as Bürogebäude, Volkskööken un Utstellungshall. In de Siedenflögel weern Mietwahnungen, bit 1935 dor dat Staatliche Museum für Deutsche Volkskunde ünnerbrocht wurr. Nah den Umbau 1938 harr dat Slott de Funktschoon as Gästehuus bit to’n Anfang van den Tweeten Weltkriegs allerdings blots een Mal. 1939 is dor Rieksminister un Baas van de Präsidialkanzlei, Otto Meissner, in de nee Residen un Wahnung intrucken, nahdem he sien bitherigen Rüümlichkeiten in dat Riekspräsidentenpalais an Rieksbutenminister Joachim von Ribbentrop afgeeven muss.

Af 1957 deen dat Slott neben de Villa Hammerschmidt in Bonn as tweet un Berliner Amtssitt van den Bundspräsidenten, de dat aber blots af un to bruuken dee, bispeelswies för Konzertveranstaltungen. An‘n 18. Juni 1959 hett Theodor Heuss de Baulichkeiten offiziell övernommen.[7]

1991 wurr de Bewaaken van dat Slott van de Berliner Polizei an den dormaligen Bundesgrenzschutz (hüüd: Bundespolizei) afgeeven.

 
Dat Slott bi Nacht

De dormalige Bundspräsident Richard von Weizsäcker hett 1994 den eersten Amtssitt hierher verleggt. Van 1996 bit 1998 wurr in ganz dicht bi nah Plääns van de Architekten Gruber + Kleine-Kraneburg dat Bundespräsidialamt upricht. Roman Herzog weer de eenzige Bundspräsident, de ok sülvst in dat Slott wahnt hett (1994–1999).

Wiels de Renoveeren (2004/2005) harr de Bundspräsident sien Büro in da benahbert Bundespräsidialamt verleggt. För repräsentative Zwecke wurr to de Tiet dat Slott Charlottenburg bruukt. Anfang Januar 2006 wurr Bellevue den Bundspräsidenten weer as Amtssitt övergeven.

Beflaggung ännern

Meest weiht de Standarte van den Bundspräsidenten up dat Daak van dat Slott, se wurrd blots in dree Fällen inhaalt:

  1. Wenn de Bundspräsident sück buterhalv van de Bundsrepubliek Düütschland uphollen deiht (to’n Bispeel wiels den Staatsbesöök) mit dat Afheeven van sien Floogtüüch van’n Flooghaven bit to dat Lannen in dat Inland.[8]
  2. Wenn de Bundspräsident in sien Bonner Amtssitt, de Villa Hammerschmidt, Termine wohrnimmt.[9]
  3. Wenn de Bundspräsident annernoorts in’t Inland en offizielle Residenz upricht.[10]

Literatur ännern

  • Erich Schonert: Schloß Bellevue und seine Geschichte. Deutsches Verlagshaus Bong & Co; Berlin/Leipzig 1935 (Nahdruck: Archiv Verlag; Brunswiek 1993).
  • Irmgard Wirth (Bearb.): Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin. Bezirk Tiergarten. Gebrüder Mann, Berlin 1955, S. 114–139.
  • Ernst A. Busche: Bellevue. Koehler & Amelang, Leipzig 2005, ISBN 3-7338-0340-X.
  • Reinhart Grahl: Die erste Adresse Deutschlands. Das Schloss Bellevue und seine Geschichte. Christian Simon, Berlin 2008, ISBN 978-3-936242-12-6.
  • Bundespräsidialamt (Hrsg.), Silke Bittkow (Redaktschoon): Der Bundespräsident: Schloss Bellevue. Der Berliner Amtssitz. Berlin 2013.

Weblinks ännern

  Bellevue Palace (Berlin). Mehr Biller, Videos oder Audiodateien to’t Thema gifft dat bi Wikimedia Commons.

Enkeld Nahwiesen ännern

  1. To den later Meierei Knobelsdorffs nömmten Bau kiek → Wirth (Literaturliste), S. 134 f.
  2. To de Baugeschichte van dat Slott kiek: Wirth (Literaturliste), S. 116–124.
  3. Kerzenlicht nur noch auf Wunsch
  4. So wohnt der neue Bundespräsident. In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung. 19. März 2012, afropen an’n 21. Dezember 2013.
  5. Bellevue, Schloß In: Allgemeiner Wohnungs-Anzeiger nebst Adreß- und Geschäftshandbuch für Berlin, 1870, Deel 2, Siet 24. (afropen an'n 26. Februar 2019
  6. a b Manfred Nebelin: Ludendorff. Diktator im Ersten Weltkrieg. Siedler, München 2011, ISBN 978-3-88680-965-3, S. 500 f.
  7. Chronik 1959 in dat LeMO (DHM un HdG)
  8. [1] www.bundespraesident.de: Broschüre Schloss Bellevue, Siet 7|werk=www.bundespraesident.de, afropen 10. Oktober 2018
  9. Fragen und Antworten bundespraesident.de, afropen an’n 1. September 2011.
  10. [2] www.bundespraesident.de: Broschüre Schloss Bellevue, S. 7, www.bundespraesident.de, afropen an’n 6. Juni 2016

Koordinaten: 52° 31′ 3″ N, 13° 21′ 12″ O