Indoeuropääsche Spraken
De indoreuropääschen oder indogermaanschen Spraken sünd een grote Spraakfamilie, de meer as 2,5 Mrd. Minschen as Modderspraak snackt un gaat alle op de indoeuropääsche Oorspraak torügg.
To’n indoeuropääschen Spraken tellt de indo-aarschen Spraken op’n indschen Subkuntinent un den Middelsten Oosten, dat Armeensche in’n Kaukasus. In Europa höört meist alle Spraken to disse Familie mitsams den Albaanschen, den balto-slaawschen, germaanschen, keltschen un romaanschen Spraken so ook dat Greeksche. Bloots Törksch, Finnisch, Eestensch, Ungaarsch, Malteesch un Basksch höört daar nich to. Ook uutstorven Spraken so as de anatoolschen oder tochaarscehn Spraken tellt to de Spraakfamilie. Dat de indogermaanschen Spraken allerwegens över de Welt snackt weert, dat liggt besunners an de Kolonisatschoon vun dat 16. Jhd. af an.
Telgen
ännernAlbaansch
ännernDe albaansche Spraak is – tohoop mit Greeksch un Armeensch – ene mang den indoeuropääschen Spraken, de kenen annern engen Verwandten binnen de Spraakfamilie het, man sülvststännig uut den Oorindoeuropääschen ranwussen is. Na verscheden Ansichten stammt dat Albaansche vun den illyrschen Spraken af, de in de Antike op’n Westbalkan snackt worden sünd.[1] Man vunwegen dat’t Illyrsche bloot knapp belegt is un dat Albaansche eerst laat schreven wornn is, kann düsse Hypthese nich bestärigt warrn.[2]
Albaansch deelt sik in de grote Dialektgruppen Gheg in’n Noorden vun Albanien un in’n Kosovo un Tosk in’n Süden. De Shkumbin-Stroom is de Grenz twüschen beiden. Bavento givt dat den Dialekt arberesh, op dat italieensch halveiland un arvantikia in Grekenland. De eersten Schreven Texen stammt uut 15. Jhd un Naverspraken so Lateiensch, Greeksch, Slaawsch un Törksch hebbt groten Inflood op de Spraak namen un vele Leenwöör nalaten.[3]
Anatoolsch
ännernArmeensch
ännernDe armeensche Spraak is eer egen Telg binnen dat Indoeuropääsche. Na Ansicht vun welk Forscherlüüd billt na Armeensche mit den Greekschen ene engere Grupp. Al frö kemen vele iraansche Leenwöör in de Spraak. Dat armeensche Luudsystemm het sik stark wannelt, so dat verwandte Wöör bloot swaar wedder to kennen sünd.[4] To’n Bispeel dat armeensche Woord för twee erku stammt even so as twee direkt vun dat indoeuopääsche *dwō af.[5][6]
Balto-Slaawsch
ännernGermaansch
ännernGreeksch/Helleensch
ännernItaalsch
ännernIndoiraansch
ännernKeltsch
ännernTocharsch
ännernDe uutstorven tocharsche Telgen is in twee Spraakvarietäten överlevert: Tocharsch A un Tocharsch B. De Spraken sünd in buddhistschen Schriften uut dat Tarimbeken nableven, wat vundaag in de westchineesche Provint Xinjiang liggt, un stammt uut dat 6. –7. Jhd.[7]
Weblenken
ännern- Jost Gippert: Indogermanische Sprachen und ihre Bezeugungstiefe im TITUS-Projekt, Uni Frankfurt, 1999 (chronologische Grafik)
- Ernst Kausen: Indogermanisch: Vollständige Klassifikation mit Sprecherzahlen, 2010 (Word-Dokument)
- Wolfgang Schindler, Einführung in die Sprachgeschichte (Memento von’n 12. Oktober 2004 in dat Internet Archive) (PDF; 295 kB)
- Jürgen Udolph, „Anatolien war nicht Ur-Heimat der indogermanischen Stämme“
- glottothèque – Ancient Indo-European Grammars online Videos der Universität Göttingen zur Grammatik alter indogermanischen Sprachen (englisch)
Literatuur
ännernÖversichten
ännern- Hans J.J.G. Holm: Die ältesten Räder der Welt – von den Indogermanen erfunden oder nur bei ihrer Ausbreitung benutzt? Neueste archäologische und sprachwissenschaftliche Ergebnisse. Inspiration Unlimited 2024. ISBN 978-3-94512754-4. Mit 406 Referenzen, 11 Graustufen- und Farbabbildungen im Text sowie Miniaturabbildungen aller 130 repräsentativen Radfunde, darunter neue Funde in Deutschland und Westchina.
- Wolfram Euler: Die Rolle von Etymologie und Grammatik in Sprachentwicklung und Sprachverwandtschaft – Gesetzmäßigkeiten und Regeln. In: Studia Etymologica Cracoviensia. Band 17, Krakau 2012, S. 25–66 (PDF; 508,3 kB).
- Émile Benveniste: Le vocabulaire des institutions indoeuropéennes. 2 Bände. Éditions de Minuit, Paris 1969, ISBN 2-7073-0050-0.
Leerböker
ännern- Robert S.P. Beekes: Vergelijkende taalwetenschap. Een inleiding in de vergelijkende Indo-europese taalwetenschap. Het Spectrum, Amsterdam 1990 (niederländisch).
- englisch: Comparative Indo-European Linguistics. An Introduction. 2. Auflage. Übersetzt von UvA Vertalers, Paul Gabriner. John Benjamins, Amsterdam/Philadelphia 2011 (1. Auflage 1995), ISBN 1-55619-505-2.
- Warren Cowgill: Indogermanische Grammatik. Band I: Einleitung; Band II: Lautlehre. Begr. v. Jerzy Kuryłowicz, Hrsg.: Manfred Mayrhofer. Indogermanische Bibliothek, Reihe 1, Lehr- und Handbücher. Winter, Heidelberg 1986.
- Benjamin W. Fortson IV: Indo-European Language and Culture. An Introduction. 2004; 2. Auflage Wiley-Blackwell, Malden, MA / Chichester 2010, ISBN 978-1-4051-8896-8.
- Matthias Fritz, Michael Meier-Brügger: Indogermanische Sprachwissenschaft. 10., völlig neu bearbeitete Auflage. De Gruyter, Berlin 2021, ISBN 978-3-11-059832-2.
- Oswald Szemerényi: Einführung in die vergleichende Sprachwissenschaft. 4. Auflage. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1990, ISBN 3-534-04216-6.
- Eva Tichy: Indogermanistisches Grundwissen. Hempen, Bremen 2000, ISBN 3-934106-14-5.
Historische Warken
ännern- Berthold Delbrück: Einleitung in das Studium der indogermanischen Sprachen. Ein Beitrag zur Geschichte und Methodik der vergleichenden Sprachforschung (= Bibliothek indogermanischer Grammatiken. Band 4). 5. Auflage. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1908. (Digitalisat).
- Iohann [sic] Arnold Kanne: Ueber die Verwandtschaft der griechischen und teutschen Sprache. Rein, Leipzig 1804. (Digitalisat).
- Rasmus Rask: Undersögelse om det gamle Nordiske eller Islandske Sprogs Oprindelse. Gyldendalske Boghandlings Forlag, Kopenhagen 1818. (Digitalisat).
- Friedrich Schlegel: Ueber die Sprache und Weisheit der Indier. Ein Beitrag zur Begründung der Alterthumskunde. Mohr und Zimmer, Heidelberg 1808. (Digitalisat).
- August Schleicher: Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen. Böhlau, Weimar 1861. (Digitalisat).
Betog to anner Spraakfamilien
ännernKartweelisch
- Franz Bopp: Die kaukasischen Glieder des indoeuropäischen Sprachstamms. (Digitalisat) Berlin 1847.
- Thomas V. Gamkrelidze: Kartvelian and Indo-European. A Typological Comparison of Reconstructed Linguistic Systems. In: Bulletin of the Georgian National Academy of Sciences, Band 2, Nr. 2, 2008, S. 154–160.
- Thomas V. Gamkrelidze, Givi I. Mačavariani: Sonantensystem und Ablaut in den Kartwelsprachen. Tübingen 1982.
Nostraatsch
- Allan R. Bomhard: Nostratic, Eurasiatic, and Indo-European. In: Brian D. Joseph, Joseph C. Salmons (Hrsg.): Nostratic: Sifting the Evidence. Amsterdam [u. a.]: John Benjamins, 1998, S. 17–49.
- Allan R. Bomhard: Reconstructing Proto-Nostratic. (Digitalisat von Band 1 und Band 2). Leiden: Brill, 2008.
Semitsch/Afroasiaatsch
- Václav Blažek: Indo-European Laryngeals in Afroasiatic perspective. In: Journal of Language Relationship 5, 2011, S. 1–22.
- Allan R. Bomhard: The ‘Indo-European-Semitic’ Hypothesis Re-examined. In: The Journal of Indo-European Studies, Band 5, Nr. 1 (spring 1977), S. 55–99.
- Linus Brunner: Die gemeinsamen Wurzeln des semitischen und indogermanischen Wortschatzes – Versuch einer Etymologie. Francke, Bern/München 1969.
- Hermann Möller: Semitisch und Indogermanisch – 1. Teil: Konsonanten. (Digitalisat) Kopenhagen 1906.
- Hermann Möller: Vergleichendes indogermanisch-semitisches Wörterbuch. (Digitalisat) Göttingen ²1970 (unveränderter Nachdruck der ¹1911).
- Hermann Møller: Die semitisch-vorindogermanischen laryngalen Konsonanten. (Digitalisat) (= D. Kgl. Danske Vidensk. Selsk. Skrifter, 7. Reihe, Historische und philosophische Abteilung, Band IV.1) Kopenhagen, 1917.
- Albert Schott: Indogermanisch-Semitisch-Sumerisch. In: Helmut Arntz (Hrsg.): Germanen und Indogermanen, Band 2, S. 45–95. Heidelberg 1936.
Uraalsch
- Björn Collinder: Indo-uralisches Sprachgut. In: Uppsala Universitets Årsskrift 1934. Filosofi, Språkvetenskap och historiska vetenskaper I, S. 1–116. Uppsala 1934.
- Hermann Jacobsohn: Arier und Ugrofinnen. Göttingen 1922.
- Hans Jensen: Indogermanisch und Uralisch. In: Helmut Arntz (Hrsg.): Germanen und Indogermanen, 2. Band, S. 171–181. Heidelberg 1936.
- Aulis Joki: Uralier und Indogermanen. Die älteren Berührungen zwischen den uralischen und indogermanischen Sprachen. (= Suomalais-ugrilaisen seuran toimituksia, 151) Helsinki 1973.
- Alexei Kassian, Mikhail Zhivlov, George Starostin: Proto-Indo-European-Uralic Comparison from the Probabilistic Point of View. In: Journal of Indo-European Studies 43, 2015, S. 301–347.
- Károly Rédei: Zu den indogermanisch-uralischen Sprachkontakten. Wien 1986.
Archäologie un Oorheimat
ännern- David W. Anthony: The Horse, the Wheel and Language. How Bronze-Age Riders from the Eurasian Steppes Shaped the Modern World. Princeton University Press, Princeton (NJ) 2007, ISBN 978-0-691-14818-2.
- David W. Anthony, Don Ringe: „The Indo-European Homeland from Linguistic and Archaeological Perspectives“. In: Annual Review of Linguistics. Heft 1, 2015, S. 199–219 (annualreviews.org).
- Luigi Luca Cavalli-Sforza: Gene, Völker und Sprachen. Die biologischen Grundlagen unserer Zivilisation. dtv, München 2001, ISBN 3-423-33061-9
- Thomas W. Gamkrelidse, Wjatscheslaw Iwanow: Die Frühgeschichte der indoeuropäischen Sprachen. In: Spektrum der Wissenschaft. Dossier. Die Evolution der Sprachen. Spektrumverlag, Heidelberg 2000,1, S. 50–57. ISSN 0947-7934
- Marija Gimbutas: The Kurgan Culture and the Indo-Europeanization of Europe. Selected Articles from 1952 to 1993. Institute for the Study of Man, Washington 1997, ISBN 0-941694-56-9
- Marija Gimbutas: Das Ende Alteuropas. Der Einfall von Steppennomaden aus Südrussland und die Indogermanisierung Mitteleuropas. In: Archeolingua. series minor 6. jointly ed. by the Archaeological Institute of Hungarian Academy of Sciences and the Linguistic Institute of the University of Innsbruck. Archaeolingua Alapítvány, Budapest 1994 (auch als Buch). ISSN 1216-6847 ISBN 3-85124-171-1
- James P. Mallory: In Search of the Indo-Europeans. Language, Archaeology and Myth. Thames & Hudson, London 1989, ISBN 0-500-27616-1
- James P. Mallory, D. Q. Adams (Hrsg.): Encyclopedia of Indo-European Culture. Fitzroy Dearborn, London 1997, ISBN 1-884964-98-2
- Georges-Jean Pinault: La langue poétique indo-européenne – actes du colloque de travail de la Société des Études Indo-Européennes. Leuven, Peeters, 2006, ISBN 90-429-1781-4
- Colin Renfrew: Archaeology and Language. The Puzzle of Indo-European Origins. 2. Auflage. University Press, Cambridge 1995 (1. Aufl. 1987), ISBN 0-521-38675-6Ã
- Colin Renfrew: Die Indoeuropäer – aus archäologischer Sicht. In: Spektrum der Wissenschaft. Dossier. Die Evolution der Sprachen. Spektrumverlag, Heidelberg 2000, S. 40–48. ISSN 0947-7934
- Elmar Seebold: Versuch über die Herkunft der indogermanischen Verbalendungssysteme. In: Zeitschrift für vgl. Sprachforschung 85-2 (1971), 185-210.
- Jürgen E. Walkowitz: Die Sprache der ersten europäischen Bauern und die Archäologie In: Varia neolithica III, 2004, ISBN 3-937517-03-0
Populäärwetenschoplich Warken
ännern- Milan Machovec: Heimat Indoeuropa: Das Leben unserer Vorfahren aufgrund eines Vergleichs einzelner Sprachen. Verlagsatelier Wagner, Linz 2002, ISBN 3-9500891-9-5
- Reinhard Schmoeckel: Die Indoeuropäer. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 1999, ISBN 3-404-64162-0. Das Werk findet sich nur in drei deutschen Uni-Bibliotheken.
- Harald Wiese: Eine Zeitreise zu den Ursprüngen unserer Sprache. Wie die Indogermanistik unsere Wörter erklärt. 2. Auflage. Logos Verlag, Berlin 2010, ISBN 978-3-8325-1601-7.
Footnoten
ännern- ↑ Comparative Studies on Albanian , 2007
- ↑ Curtis, Matthew Cowan. "Slavic-Albanian Language Contact, Convergence, and Coexistence" (English). ProQuest LLC. p. 18 . Retrieved March 31, 2017 .
So while linguists may debate about the ties between Albanian and older languages of the Balkans, and while most Albanians may take the genealogical connection to Illyrian as incontrovertible, the fact remains that there is simply insufficient evidence to connect Illyrian, Thracian, or Dacian with any language, including Albanian
- ↑ Beekes 1998:25
- ↑ Beekes 1998:20
- ↑ Winter, W. (1992). Armenian. Indo-European Numerals, 57, 347.
- ↑ DeLisi, J. (2013). Feature metathesis and the change of PIE* du̯ to Classical Armenian-rk-*. Diachronica, 30(4), 469-49
- ↑ James P. Mallory, Douglas Q. Adams: The Oxford Introduction to Proto-Indo-European and the Proto-Indo-European World, S. 35.