Baal (Gott)
Baal (hebr. בעל / Ba‘al, akkad. Bēlu(m), Bēl, ugarit., phöniz.-pun. un amurr. Ba‘lu(m), Bal, samaritaan. Bāl, aram. Be‘lu, vun de 19. Dynastie af an up Ägypt. B‘r, greek. Βηλος, in de Septuaginta un bi Josephus Βααλ, lat. Belus, bi Hieronymus Baal, arab. Ba‘lu, ooldsüüdaraab. B‘L, äthiop. Bā‘el[1][2][3]) is in de ole Tied un de Antike en Naam for verscheden Götter in de Gemarken vun Syrien un de Levante un bedutt so veel, as „Herr“, „Meester“, „Besitter“, „(Eh-)Mann“, „König“ oder „Gott“. Baal is dor en Titel bi ween, de for jedeen Gott bruukt weern konn.[4]
Normolerwiese warrt de upperste Gott vun dat öörtliche Pantheon “Baal” nömmt. Meist is he en Barg- oder Weergott, oder he is tostännig for de Fruchtborkeit. Faken is de babyloonsche Weergott Adad overeen sett wurrn mit Baal.
Formen vun den Naam
ännernAn den Naam Baal sünd fökener Anbacksels anbackt wurrn. En poor Bispeele:
Stadt oder Region
Baal-Gad – Baal-Hazor – Baal-Peor – Baal vun Sidon – Baal- Byblos – Baal vun Tyros – Baalbek
Barge
Baal-Libanon – Baal-Zaphon – Baal Zelbul – Baal Karmel – Baal-Qarnaim
Stadtgötter
Baal Melkart/Tyros in Tyros – Baal Eschmun/Sidon in Sidon – Baal-Hammon in Karthago – Baal vun Byblos
Binaams
Adon (Herr) – ha Melech (de König)
Annere Anbacksels
Baal-Berit (Herr vun den Bund) in Sichem – Baal-Sebub (Herr vun de Flegen) in Ekron – Baal Hammon (Herr vun de Rökeraltare) – Baal vun Amanos)
Baal in de Bibel
ännernIn de Bibel warrt de Utdruck Baal as Naam for en Reeg vun Lokalgötter bruukt. Man dat Woort Baal dükert ok fökener up, wenn dat nich um Religion geiht, also in’n Sinn vun „Herr“ un „Meester“. Towielen schient dat so, as wenn ok Israel sien Gott Jhwh sülms mit „Baal“ anreedt warrt.
In de Vertellen over Abraham kann een bito wat over Baal lesen (t.B. Gen. 14,8). As dat Volk Israel an den Barg Sinai siene Gesette kriegen deit, warrt dor al duchtig up keken, dat gegen de Heidengötter un ehre Denkmale gegenan gahn warrt (Ex. 34, 12-14). Bovenhen weern ok de Kinneroppers, de dat geven hebben schall, en Grund, sik nich mit Baal in to laten. Man ut de Bibel is doch rut to lesen, dat mannig een Israeliten doch unner den Indruck vun Baal sien Kult stahn hett.
Sunnerlich in’n Norden vun Israel is Baal hunnerte vun Johren verehrt wurrn. Dat kann een dor an sehn, wie duchtig de Propheten ut de Bibel dor up schimpt hefft.
De antiken Vertellen over Kinneroppers sünd bannig umstreden. Ok de Römers hefft Karthago vörsmeten, se harrn Kinner umbrocht in den Kult for ehren Gott Moloch. Hüdigendags warrt ehrder annahmen, de Römers harrn dat blot wegen de Propaganda seggt.
Bibelstellen to Baal: 4. Mos. 25,3 un 5, 5. Mos. 4,3, Ric. 2,13, Ric. 6,31–33, 1. Kön. 16,31–32, 1. Kön. 18,19–26, 1. Kön. 19,18, 1. Kön. 22,54, 2. Kön. 1,2–6, 2. Kön. 1,16, 2. Kön. 10,18–28, 2. Kön. 17,16, 2. Kön. 21,3, 2. Kön. 23,4–5, Jer. 2,8, Jer. 7,9, Jer. 11,13, Jer. 11,17, Jer. 12,16, Jer. 19,5, Jer. 23,13, Jer. 23,27, Jer. 32,29, Jer. 32,35, Hos. 2,10, Hos. 2,18, Hos. 13,1, Röm. 11,4
Anners wat
ännernDe Naam Baal leevt fudder in de Naams Balthasar un Hannibal (phöniz’sch for „Baal is gnädig“). Ok dat Woort Beelzebub oder Baal-Sebub (Herr vun de Flegen) geiht torüch up Baal. In’t Nee Testament is dor de Düvel mit meent. In dat Johr 218 is versocht wurrn, den Baal vun Emesa, dat weer Elagabal, to’n Rieksgott for dat Imperium Romanum to maken. In Rom is dormols en groten Tempel for em boot wurrn, dat weer dat so nömmte „Elagaballium“. Man as de Kaiser Marcus Aurelius Antoninus in dat Johr 222 an’e Siet maakt wurrn weer, hefft se dor denn nich mehr mit wieter maakt. De Inwahners vun Rom wüssen sowieso mit de ganze Sake nix an to fangen.
Baalfinnt sik ok noch as Deel vun Oortsnaams, t.B.:
Belege
ännern- ↑ Vgl. Rudolf Meyer / Herbert Donner (Rutg.): Wilhelm Gesenius, Hebräisches und aramäisches Handwörterbuch über das Alte Testament. 18. Auflage. Springer-Verlag, Berlin u. a. 1987, ISBN 3-540-18206-3 (Lieferung 1), S. 162.
- ↑ Ludwig Köhler / Walter Baumgartner (Hrsg.): Lexicon in Veteris Testamenti Libros. Brill, Leiden 1953, S. 137.
- ↑ G. Johannes Botterweck / Helmer Ringgren (Hrsg.): Theologisches Wörterbuch zum Alten Testament, Band I: ’b – glh. Kohlhammer, Stuttgart u. a. 1973, Sp. 706ff.
- ↑ Ephraim Stern, Archaeology of the Land of the Bible, Vol. 2, New York 2001, S.76, ISBN 0-385-42450-7
Literatur
ännernPrimärborns
ännern- Leiden und Triumph Bêl-Marduks. In: Hugo Gressmann (Rutg.): Altorientalische Texte und Bilder zum Alten Testament. de Gruyter, Berlin u. a. 1926, S. 320–322. (babylon.)
- Baal-Zyklus, Baal, der Wasserspender un Keret-Epos. In: Otto Kaiser (Rutg.): Texte aus der Umwelt des Alten Testaments. Alte Folge, Band III: Weisheitstexte, Mythen und Epen, Lieferung 6: Mythen und Epen IV. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 1997, ISBN 3-579-00083-7, S. 1091–1253. (ugarit.)
- Lieder und Gebete an Baal und Marduk. In: Otto Kaiser (Hrsg.): Texte aus der Umwelt des Alten Testaments. Alte Folge, Band II: Religiöse Texte, Lieferung 6: Lieder und Gebete II. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 1991, ISBN 3-579-00071-3, S. 819–823. (ugarit.)
- Poems about Baal and Anat. In: James B. Pritchard (Rutg.): Ancient Near Eastern Texts relating to the Old Testament. Princeton Univ. Press, Princeton 1992, ISBN 0-691-03503-2, S. 129–142. (ugarit.)
- Opfermahl zu Ehren von Sapan und Ba‘al. In: Otto Kaiser (Hrsg.): Texte aus der Umwelt des Alten Testaments. Alte Folge, Band II: Religiöse Texte, Lieferung 3: Rituale und Beschwörungen II. Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh 1988, ISBN 3-579-00068-3, S. 321–322. (ugarit.)
- Baal als Gewittergott. In: Walter Beyerlin (Rutg.): Religionsgeschichtliches Textbuch zum Alten Testament. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1985, ISBN 3-525-51659-2, S. 238–239. (ugarit.)
- Sparagmos und Omophagie. Manfried Dietrich / Oswald Loretz: Studien zu den ugaritischen Texten I: Mythos und Ritual in KTU 1.12, 1.24, 1.96, 1.100 und 1.114. Ugarit-Verlag, Münster 2000, ISBN 3-927120-84-7, S. 234. (ugarit.; Anat verzehrt Baals Fleisch und Blut)
- Die Karatepe-Inschriften. In: Walter Beyerlin (Rutg.): Religionsgeschichtliches Textbuch zum Alten Testament. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1985, ISBN 3-525-51659-2, S. 257–260.
- Erstes und zweites Amulett aus Arslan Tasch. In: Walter Beyerlin (Hrsg.): Religionsgeschichtliches Textbuch zum Alten Testament. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1985, ISBN 3-525-51659-2, S. 264–266.
- The Egyptians and the Gods of Asia. In: James B. Pritchard (Rutg.): Ancient Near Eastern Texts relating to the Old Testament. Princeton Univ. Press, Princeton 1992, ISBN 0-691-03503-2, S. 249–250. (ägypt.)
- Kosmogonie des Berosus und Kosmogonie des Damascius. In: Hugo Gressmann (Rutg.): Altorientalische Texte und Bilder zum Alten Testament. de Gruyter, Berlin u. a. 1926, S. 137–138. (greek.)
Sekundärliteratur
ännern- Emma Brunner-Traut: Die großen Religionen des Alten Orients und der Antike. W. Kohlhammer, Stuttgart 1992, ISBN 3-17-011976-1.
- Hartmut Gese: Die Religionen Altsyriens, Altarabiens und der Mandäer. W. Kohlhammer, Stuttgart/Berlin/Köln/Mainz 1970 (Die Religionen der Menschheit, Band 10,2).
- Hans W. Haussig (Rutg.): Wörterbuch der Mythologie. Band I, Klett-Cotta, Stuttgart 1965, S. 253-264
- Dirk Kinet: „Baal ließ seine Heilige Stimme erschallen...“. Der theologische Ertrag der religiösen Texte aus Ugarit. In: Welt und Umwelt der Bibel, Katholisches Bibelwerk e.V.
- Kay Kohlmeyer u. a.: Land des Baal. Syrien – Forum der Völker und Kulturen. Von Zabern, Mainz am Rhein 1982, ISBN 3-8053-0576-1 (Katalog to de Utstellung).
- Herbert Niehr: Ba‘alšamem. Studien zur Herkunft, Geschichte und Rezeptionsgeschichte eines phönizischen Gottes. Peeters, Leuven 2003, ISBN 90-429-1273-1.
- Herbert Niehr: Religionen in Israels Umwelt. Echter, Würzburg 1998 (Die neue Echter-Bibel, Erg.-Bd. 5).
- Daniel Schwemer: Die Wettergottgestalten Mesopotamiens und Nordsyriens im Zeitalter der Keilschriftkulturen. Materialien und Studien nach den schriftlichen Quellen. Harrassowitz, Wiesbaden 2001, ISBN 3-447-04456-X.