Robert James Fischer
Robert James „Bobby“ Fischer (* 9. März 1943 in Chicago; † 17. Januar 2008 in Reykjavik) weer en Schachgrootmeester ut de USA, de af 2005 de ieslännsch Staatsangehörigkeit harr. He weer de 11. Weltmeester in de Schachhistorie. In de USA weer he lang Tiet bannig good ansehn, wiel he to Tieden vun de Kold Krieg den Weltmeester-Titel tegen Boris Spasski 1972 in Reykjavik hallt hett.
Jöögd
ännernFischer keem as Kind vun de düütsch-jöödsch Emigrantin Regina Fischer (geb. Wendler, 1913–1997) up de Welt. De Moder geev as Vader hör Ehemann Hans-Gerhardt Fischer an, de se 1933 in Moskau heiraadt harr un vun de se sück 1945 scheeden laaten hett. Nah Spekulatschonen, de sück up Berichte vun de FBI stütten, sall de ungaarsch Physiker Paul Neményi aber de wohre Vader ween. Dornah hett sück Hans-Gerhardt Fischer nie in de USA uphollen hemm, sonnern is 1939 nah Chile emigreert.[1]
Fischer wuss tosommen mit sien fiev Johr öllere Süster Joan un sien Moder alleen in Brooklyn up, wo se as Krankensüster arbeidt. Dat Schachspeel hett tosommen mit sien Süster lehrt, de aber bald kien Lüst dorto mehr harr. 1955 hett he an de Jugendmeesterschap vun de USA deelnommen, aber ahn völ Spood. He weer to de Tiet all mit psychisch Problemen behaft. Sien Biograf David Edmonds meent, Fischer harr all as Kind düütlich Markmalen vun dat Asperger-Syndrom wiest.[2]
Den Grootmeestertitel kreeg he all 1958 un hett denn sien School afbroken, üm blots noch Schach to spelen.
Upstieg to’n Schachgipfel
ännernAs he dattein Johr old weer, wurr he slagoortig dör de Partie vun’d Johrhunnert (Donald Byrne gegen Fischer) bekannt. As he 14 Johr old weer, wurr he dat eerste Mal Meester vun de USA – de bit dorhenn jünste överhoopt. Tüschen 1957 un 1966 wurr he achtmal Meester, 1964 hett he sogor all 11 Partien wunnen.
Den internatschonalen Dörbröök harr Robert James Fischer mit sien deelt fievt Platz bi dat Interzonenturnier in Portoroz in’ August/September 1958. Fischer qualifizeer sück dormit as jüngst Grootmeester ut all Tieden för dat Kandidatenturnier 1959.
Bi dat 5. Rosenwald-Turnier in New York in’ Dezember 1958, de US-Meesterschap för dat Johr, hett Fischer to’n eerste Mal Samuel Reshevsky slahn, wiel he all nah 11 Tüüg en Winnenstellung harr. Dat Turnier hett he denn ok wunnen. Bi dat internatschonale Turnier in Zürich 1959 wünn Fischer dat eerste Mal gegen en sowjetsch Grootmeester, den Esten Paul Keres. Bi dat internatschonale Turnier in Mar del Plata in’ April 1960 kunn Fischer bit up twee Partien all, u. a. tegen Erich Eliskases winnen. In’ November 1960, wiels de Schacholympiade in Leipzig, hett Fischer up de Fraag vun en Journalist, wenneer he den glööv Weltmeester tu wurrn, antwoort: „Villicht 1963!“. Tominst hett he aber in dat A-Finale vun dat Turnier tegen en fröheren Weltmeester (Max Euwe) wunnen. Dat Turnier in Bled 1961 hett Michail Tal mit 14½ Punkten ut 19 Partien wunnen, en Punkt vör Fischer, de kien Partie verloren harr un ok tegen Tal wunnen harr.
Bi sien tweete Kandidatenturnier in Curaçao 1962 keem Fischer aber blots up den veerten Platz. He hett sück denn doröver upreegt, dat de sowjeetsch Speler ünnernanner afspraken Remispartien speelt harrn, um hör Kraft tegen hüm to schonen. Nahst geev dat upgrund vun disse Kritik, kien Rundenturniere mehr sonnern blots noch Wettstrieden, also Tweekampen. Ok dornah hett he noch Turniere wunnen.
Ok 1967 bi dat Interzonenturnier in Sousse 1967 klappt dat mit de Greep nah de Weltmeestertitel nich. Ditmal kreeg he sück mit de Organisatoren vun dat Turnier in de Wull. He hett dat Turnier denn afbroken. Viktor Kortschnoi schreev dorto in sien Book „Mein Leben für das Schach“, Edition Olms 2004: „Die Schachspieler der ganzen Welt sind ihm zu Dank verpflichtet, dass Schach diese Popularität erreicht hat, dass die Preise in Turnieren erhöht wurden und dass es in Dutzenden Ländern möglich geworden ist, sich als Schachprofi zu betätigen.“
Af 1970 leep dat aber beter: In dat Johr wunn he överleegen dat Interzonenturnier in Palma de Mallorca un 1971 den denn folgenden Kandidatenwettkampen tegen Mark Taimanow (Veertelfinale), Bent Larsen (Halffinale), jewiels mit dat sensationelle Ergebnis vun 6:0, as ok dat Finale tegen den Ex-Weltmeester Tigran Petrosjan mit 6½:2½. 20 Partien nahnanner kunn he in disse Zyklus winnen.
Den Titel vun de Schachweltmeester wunn Fischer 1972 in Reykjavík in en legendären Wettkamp tegen Boris Spasski. De Tweekamp stunn mehrfak kört vör’d Afbreken, wiel Fischer en bannig exzentrisch Verhollen an’ Dag leggen dee – en Partie hett he sogor kamplos verloren. An’ Enn’n wunn he nah 21 Partien düütlich mit 12½ : 8½. De hemm aber bannig drüm kämpen musst, dormit Fischer överhoopt spelen de: Henry Kissinger hett hüm anroopen, de britsch Millionär James Slater hett dat Priesgeld höhger sett. Vun de US-amerikaansch Schachverband kreeg he so good as gar kien Stööt, sien russ’sch Gegner wurrn dorgegen stööt so good as dat gung, solang se man winnen deen.
De Johren nah Reykjavík
ännernFischers Triumph hett en gewaltigen Toloop för’d Schach, besünners in de USA brocht, he hett sück aber wiegert, nochmal Schach to spelen. Siet 1974 hett dat all, dat he sien Titel nicht verteedigen wull. As he denn later henn tegen Anatoli Karpov spelen sull, de de nächste Rutforderer weer, hett Fischer en Forderungskatalog över 179 Punkte upstellt, de man nich ganz erfüllen kunn. Besünners wegen de Regularien kunnen se sück nich eenigen. An’ 3. April 1975 hett man hüm denn sien Titel aferkannt.
Nah dat Match vun Reykjavík hett Fischer meest twintieg Johr kien Schachwettkämpfe mehr speelt un hett sück wiederhen as Weltmeester seen. 1992 hett he in Jugoslawien to Tiet vun de Bosnien-Krieg nochmol en Wettkamp tegen Boris Spasski speelt, wat he mit 17,5:12,5 wunn un dorför 5,5 Million US-Dollar Priesgeld kreeg. Dat Problem weer, dat he dormit tegen dat tegen Jugoslawien verhangt Embargo verstött harr. Dornah is he, meest unerkannt, quer dör Europa reist, hett mal hier un mal dor wahnt, so ok in Düütschland. Richtig Schach hett he aber nich mehr speelt. Dat gifft blots um 800 Partien vun hüm, so wenig hett kien annern Weltmeester.
Nah 2000 leev Fischer hööftsächlich in Japan, hett sück aber ok en Tiet lang up de Philippinen uphollen. Dor harr he en Beziehung to en Frau namens Marilyn Young, ut de en 2002 boren Dochter hervörgung.[3].
In de USA droh hüm wegen sein Embargo-Umgahn Geld- un Gefängnisstraaf. Mit sien Heimatland harr he sück sowie vertöört, he fööl sück vun de USA bedragen. In’ März 2005 hett he de ieslännsch Staatsangehörigkeit kregen un hett sück dor mit sien japaansch Verlobte daal laaten. He hett sück denn vun all torüchtrucken un is an 17. Januar 2008 in Rykjavik nah en swoor Krankheit an Nierenverseggen storven.[4] An de Beerdigungszeremonie hebbt blots fiev Personen deelnommen. Sien Graff is up de Karkhoff vun Laugardælir dicht bi de Stadt Selfoss.[5]
Fischer gellt as en vun de brillianst Schchspelers överhoopt, hatt sück aber völ Feinde schafft, indem he immer weer över de USA, Israel un Jööden an sick herseeten hett.
Utteknungen
ännernFischer kreeg in de Johren 1970 bi 1972 jewiels den Schach-Oscar.
Böker
ännern- Bobby Fischer Teaches Chess. 1966
- Bobby Fischer lehrt Schach. Ein programmierter Schachlehrgang. Bertelsmann-Ratgeberverlag, München/Gütersloh/Wien 1972, ISBN 3-570-06465-4; Neuausgabe Beyer, Hollfeld 2003, ISBN 3-88805-471-0
- My 60 Memorable Games. 1969; Neuausgabe Batsford Ltd, 1995, ISBN 0-7134-7812-8
- Meine 60 denkwürdigen Partien. Wildhagen, Hamburg 1972
Enkeld Nahwiesen
ännern- ↑ ChessBase: Fischer versus FBI – FBI versus Fischer, 29. November 2002
- ↑ The Times: Bobby Fischer, chess genius, heartless son, 28. Januar 2008
- ↑ Philippine Daily Inquirer, 20. Januar 2007
- ↑ Die Zeit: Eigenwilliges Genie: Schachlegende Bobby Fischer ist tot, 18. Januar 2008
- ↑ ChessBase: Robert Fischers geheimes Begräbnis, 26. Januar 2008 (mit Fotografie der Grabstätte)
Literatur
ännern- Elie Agur: Bobby Fischer. Seine Schachmethode. Beyer, Hollfeld 1993, ISBN 3-89168-041-4
- Christiaan M. Bijl: Die gesammelten Partien von Robert J. Fischer. 2. Aufl. Variant, Nederhorst den Berg 1986, ISBN 90-6448-515-1
- Hans Böhm, Kees Jongkind: Bobby Fischer. The wandering king. Batsford, London 2004, ISBN 0-7134-8935-9
- Frank Brady: Bobby Fischer, profile of a prodigy. McKay, New York 1973
- Robert E. Burger: The chess of Bobby Fischer. San Francisco 1994
- Wolfgang Daniel: Robert James Fischer: „Ich wollte unbedingt gewinnen!“ Zitate, Notizen, Stationen und Partien aus dem Leben eines Schachprofis. Schneidewind, Halle 2007, ISBN 978-3-939040-16-3
- David Edmonds und John Eidinow: Wie Bobby Fischer den Kalten Krieg gewann. Die ungewöhnlichste Schachpartie aller Zeiten. DVA, München, ISBN 3-421-05654-4; Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt 2007, ISBN 978-3-596-17168-2
- Reuben Fine: Die Psychologie des Schachspielers.. Syndikat, Frankfurt 1982, ISBN 3-8108-0204-2 (darin Bobby Fischers Kampf um die Schachweltmeisterschaft. Psychologie und Taktik des Titelwettkampfs)
- Johannes Fischer: Schachspieler, Sonderling, Genie. In: Karl. Nr. 2/02, S. 38
- Robert Hübner: Weltmeister Fischer. ChessBase, Hamburg 2003 (CD-ROM), ISBN 3-935602-71-5
- ders.: Materialien zu Fischers Partien. Rattmann, 2004, ISBN 3-88086-181-1
- Garry Kasparov: My great predecessors. Part IV. Fischer, London 2004, ISBN 1-85744-395-0
- H. Kramer und S. H. Postma: Das Schachphänomen Robert Fischer. 2. Aufl. Variant, Nederhorst den Berg 1982, ISBN 90-6448-508-9
- Aleksander Pasternjak: Bobby Fischer. Copress-Verlag, München 1973; Nachdruck als Schach-Phänomen Bobby Fischer. Edition Olms, Zürich 1991, ISBN 3-283-00242-8
- Andrew Soltis: Bobby Fischer rediscovered. Batsford, London 2003, ISBN 0-7134-8846-8
- Rudolf Teschner: Fischer gegen Spasski. Die vollständigen Partien der Schachweltmeisterschaft in Reykjavik. Goldmann, München 1972, ISBN 3-442-03312-8
Weblenken
ännern- Robert James Fischer, 1943-2008, Nahroop vun André Schulz up de Websteed vun ChessBase, 18. Januar 2008
- „Bobby Fischer, Troubled Genius of Chess, Dies at 64“, New York Times, 19. Januar 2008, mit Bilderserie (nur mit Cookies)
- Schachlegende Bobby Fischer: Das jähzornige Genie, Nahroop vun Dennis Kayser, Spiegel Online, 18. Januar 2007
- The Fischer Story. A Mystery Wrapped in an Enigma, Artikel von William Lombardy (Fischers Sekundant in Reykjavík 1972), Sports Illustrated, 21. Januar 1974
- Fischer VS Spassky, Dokumentarfilm der BBC über den WM-Kampf 1972 (Video auf google.com, 37 min)
- Schach und Paranoia. Verfolgungswahn und Verschwörungstheorien bei Spielergenies, Auszüge eines Vortrags von Mathias Bröckers bei der Veranstaltungsreihe Hinter den Spiegeln – Zur Kultur des Spiels und der Schönheit des tiefen Denkens, Kunsthalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn, 30. November 2006
- Sammlung von mehr als 600 Fotos vun Bobby Fischer
- Bobby Fischers Schachpartien up chessgames.com (englisch)