Min Jehann is een Gedicht vun Klaus Groth ut sien Book Quickborn: Volksleben in plattdeutschen Gedichten ditmarscher Mundart[1] in Dithmarscher Platt.

Text vun Min Jehann

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Min Jehann Mein Johann
Ik wull, wi weern noch kleen, Jehann,
Do weer de Welt so grot!
Wi seten op den Steen, Jehann,
Weest noch? bi Nawers Sot.[2]
An Hȩben seil de stille Maan,
Wi segen, wa he leep,
Un snacken, wa de Himmel hoch
Un wa de Sot wul deep.
Weest noch, wa still dat weer, Jehann?
Dar röhr keen Blatt an Bom.
So is dat nu ni mehr, Jehann,
As höchstens noch in Drom.
Och nȩ, wenn do de Scheper sung,
Alleen int wide Feld:
Ni wahr, Jehann? dat weer en Ton!
De eenzige op de Welt.
Mitünner inne Schummerntid
Denn ward mi so to Mod,
Denn löppt mi’t langs den Rügg so hitt,
As domals bi den Sot.
Denn dreih ik mi so hasti um,
As weer ik nich alleen:
Doch Allens, wat ik finn, Jehann,
Dat is – ik sta un ween.
Ich wollt, wir wären noch klein1, Johann,
Da war die Welt so groß!
Wir saßen auf dem Stein, Johann,
Weißt noch? bei Nachbars Sot2.
Am Himmel3 segelte der stille Mond,
Wir beobachteten4 wie er lief,
Und sprachen5, wie der Himmel hoch
Und wie der Sot wohl tief.
Weißt noch, wie still es war, Johann?
Da bebte6 kein Blatt am Baum.
So ist es nun nicht mehr, Johann,
Als höchstens noch im Traum.
O nein, wenn dann der Schäfer sang –
Allein – im weiten Feld –
Nicht wahr Johann? Das war ein Ton –
Der einzige7 auf der Welt.
Mitunter in der Dämmerungszeit,
Dann wird mir so zu Muth,
Dann überläuft es mich so heiß
Wie damals bei dem Sot.
Dann wende ich mich so hastig,
Als wär' ich nicht allein8:
Doch Alles, was ich entdecke, Johann,
Ist – ich steh und weine.

1 Kinder

2 Brunnen

3 Heben, hoher Himmel

4 (sahen)

5 snacken ist nicht schwatzen

6 rührte, regte sich

7 und schönste

8 Als müßtest du da sein oder eben kommen

Anmerken: Dat is de Text in de Originaalschrievwies vun Klaus Groth, 1856; in en normaliseerten Schrievwies gifft dat den Text hier.

Leeder

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Vertoont is dat Gedicht veelfach worrn; ünner anner vun Klaus Groth sülv, vun Fritz Becker (1891), Julius Otto Grimm (1894), Ernst Licht, Leon Jessel, Carl Reinecke, Hannes Wader (1974)[3]. För de Ina Müller-Verschoon gifft dat een Arrangement vun Olaf Casimir un Hardy Kayser.[4] Bekannt is hüüttodaags vör allen de Hannes Wader-Verschoon ut sien Album Plattdeutsche Lieder. Bi de Truerfier för Helmut Schmidt am 23. November 2016 in de Hamborger Sankt Michaelis-Kark sung Jochen Wiegandt dat Leed in de Ernst-Licht-Verschoon.[5] Den hoochdüütschen Titel Mein Johann vertoonten Friedrich Ernst Arnold Werner Nolopp (1887) un Eduard Seuffert (1892).

Interpreten sünd un weern ünner anner: Hannes Wader, Ina Müller, Lale Andersen, Jochen Wiegandt, Otto Groote Ensemble, Ernst Busch (1932[6]).

Alternativtitel

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Ik wull, wi weern noch kleen, Jehann; Ick wull, wi wör noch kleen; Ick wull, wi wör noch kleen, Jehann; Ick wull, wi wärn noch kleen, Jehann; Ick wull wie weern noch kleen Jehann un anner;[7] Mien Jehann (Jochen Wiegandt); Mien Johann (Lale Andersen).

Footnoten

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  1. The LiederNet Archive-Siet (över dat Qickborn-Book)
  2. Sot = Bronn, Born, Hoochdüütsch = Brunnen, Quelle
  3. tosammenstellt na www.Deutsches Lied.com-Siet un The LiederNet Archive-Siet (mit platt- un hoochdüütschen Text)
  4. Ina Müller-Songtext
  5. Musiktransfair-Sied
  6. Siet: Erinnerungsort
  7. bit hier na www.Deutsches Lied.com-Siet