Sorbsk Sedelgebeud (in Sassen amtlik: Sorbisches Siedlungsgebiet, böversorbsk: Serbski sydlenski rum; in Brannenborg amtlik: Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden, niedersorbsk Serbski sedleński rum) beteuket dat Gebeud in’n Austen van Sassen un in’n Süden van Brannenborg, in den dat westslaavske Volk van’n Sorben (in Brannenborg auk os Wennen beteuked) os autochthone Minnerheud lievet. Ümgangssprooklik hett dat Sedelgebeud auk Sorbenland; vöör 1945 was – deulwüise minnächtig – auk de Begrepp Wendei begäng.[1]

Dat amltlike Sedelgebeud van den Sorben

Düt Gebeud es in den verlieden Joorhunnerden döör Assimilatscheon, Germanisatscheon un döör in’n 20. Joorhunnerd auk döör den Dagbiu vör Briunkölen ollnogrode schrumped un lütter woren.

Offitschell Sedelgebeud

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Dat offitschell geodkennd Sedelgebeud defineurt de Landsgesetten van’n Lännnern Sassen un Brannenborg. In’n Früistoot Sassen legt Gesetz über die Rechte der Sorben im Freistaat Sachsen (kort Sächsisches Sorbengesetz) dat sorbske Sedelgeud up Diur vast. De Grensen baseurt teo’n grauten Deul up de Statistiken van Arnošt Muka iut’n 1880er Joren. Düt Praxis kümmt den Ansproik no, dat Sedelgebeud teo beworen un teo beschermen, ofscheon et besunners in’n Austen van den Gebeud, t.B. in’n Landkreis Görlitz, Dörper givt, in den de sorbske Sproke in’n Olldag meust goor nich present es.

Anners förder dat brannenborgske Gesetz über die Ausgestaltung der Rechte der Sorben/Wenden im Land Brandenburg (kort Sorben/Wenden-Gesetz) bet 2014 dat de Gemeunen, de Deul van Sedelgebeud weren wilt, lüikmotig sprooklike un kulturelle sorbske Traditscheonen bet in de Niutüid no wüisen mott. Düt Regel kritiseuren sorbske Vertreders vöör ol dorümme dat et seo van’r Gunst van eune Gemeune afhänget dat Sorbske teo fördern. Biutendem es et swoor de sprookliken un kullturellen Traditscheonen bet in de Niutüid no teo wüisen, dän in’r Verliedentüid hadde Preussen eune vil striktere Assilimilatscheonpolitk un unnerdrücke de Sorben stärker os in Sassen. Vandage mott eun olleun sprooklike un kulturelle Traditscheonen nowüisen un de soorbske/wendske Rood in Brannenborg oder de Landdag kann beandragen eune Gemeune in dat sorbske Sedelgebeud up teo niemen.

 
Tweusprokige Strotenschiller up Duitsk un Böversorbsk

De Gemeunen un Vereune in’n Sedelgebeud sind teostännig de sorbske Sproke un Kultuur, teo’n Büispill med tweusprokigen Strotenschillers teo fördern. Tweusprokige Strotenschiller sind ol Vöörschrivt. Düt settet man noch nich olle Gemeunen konsequent ümme. In Brandenburg dreget Gemeunen in’n sorbsken Sedelgebeud sinds 2014 offitschell eunen duitsk-niedersorbsken Dubbelnomen.

Teo den Sedelgebeud häurt upstunds düsse Gemeunen un Gemeunedeule teo:

  • in’n Früistote Sassen:
    • Landkreis Bautzen (28 van 59 Gemeunen): Bautzen/Budyšin, Burkau ( Neuhof/Nowy Dwór), Crostwitz/Chrósćicy, Doberschau-Gaußig/Dobruša-Huska (man nich Cossern un Naundorf), Elsterheide/Halštrowska Hola, Elstra (olleun Kriepitz/Krěpjecy), Göda/Hodźij, Großdubrau/Wulka Dubrawa, Großpostwitz/Budestecy (man Eulowitz), Hochkirch/Bukecy (man nich Breitendorf), Hoyerswerda/Wojerecy, Kamenz/Kamjenc (Deutschbaselitz/Němske Pazlicy, Jesau/Jěžow, Kamenz/Kamjenc, Thonberg/Hlinowc, Wiesa/Brěznja), Königswartha/Rakecy, Kubschütz/Kubšicy, Lohsa/Łaz, Malschwitz/Malešecy, Nebelschütz/Njebjelčicy, Neschwitz/Njeswačidło, Obergurig/Hornja Hórka, Oßling (olleun Milstrich/Jitro), Panschwitz-Kuckau/Pančicy-Kukow, Puschwitz/Bóšicy, Räckelwitz/Worklecy, Radibor/Radwor, Ralbitz-Rosenthal/Ralbicy-Róžant, Spreetal/Sprjewiny Doł, Weißenberg/Wóspork unWittichenau/Kulow
    • Landkreis Görlitz (14 van 53 Gemeunen): Bad Muskau/Mužakow, Boxberg/Hamor, Gablenz/Jabłońc, Groß Düben/Dźěwin, Hohendubrau/Wysoka Dubrawa (man nich Groß Radisch, Jerchwitz, Thräna), Krauschwitz/Krušwica, Kreba-Neudorf/Chrjebja-Nowa Wjes, Mücka/Mikow, Quitzdorf am See (olleun Horscha/Hóršow un Petershain/Hóznica), Rietschen/Rěčicy, Schleife/Slepo, Trebendorf/Trjebin, Weißkeißel/Wuskidź un Weißwasser/Běła Woda[2]
  • in’n Lanne Brannenborg:[3]
    • Stad Cottbus/Chóśebuz
    • Landkreis Spree-Neiße (23 van 29 Gemeunen): Burg/Bórkowy, Briesen/Brjazyna, Dissen-Striesow/Dešno-Strjažow, Drachhausen/Hochoza, Drebkau/Drjowk, Drehnow/Drjenow, Felixsee/Feliksowy Jazor (olleun Bloischdorf/Błobošojce), Forst/Baršć, Guhrow/Góry, Heinersbrück/Móst, Jänschwalde/Janšojce, Kolkwitz/Gołkojce, Neuhausen/Kopańce (olleun Haasow/Hažow un Groß Döbbern/Wjelike Dobrynje), Peitz/Picnjo, Schenkendöbern/Derbno (olleunGrano/Granow, Kerkwitz/Keŕkojce, Groß Gastrose/Wjeliki Gósćeraz, Taubendorf/Dubojce), Schmogrow-Fehrow/Smogorjow-Prjawoz, Spremberg/Grodk, Tauer/Turjej, Teichland/Gatojce, Turnow-Preilack/Turnow-Pśiłuk, Welzow/Wjelcej, Werben/Wjerbno un Wiesengrund/Łukojce
    • Landkreis Dahme-Spreewauld (7 van 37 Gemeunden): Byhleguhre-Byhlen/Běła Góra-Bělin, Lübben/Lubin, Märkische Heide/Markojska Góla (olleun Dollgen/Dołgi, Groß Leuthen/Lutol, Klein Leine/Małe Linje, Pretschen/Mrocna), Neu Zauche/Nowa Niwa, Schlepzig/Slopišća, Spreewaldheide/Błośańska Góla un Straupitz/Tšupc
    • Landkreis Oberspreewald-Lausitz (6 van 25 Gemeunen): Calau/Kalawa, Lübbenau/Lubnjow, Neupetershain/Nowe Wiki, Neu-Seeland/Nowa Jazorina, Senftenberg/Zły Komorow, Vetschau/Wětošow
    • Düsse Gemeunen tellt no den Brannenborger Landdag teo’n sorbsken Sedelgebeud, man hebt tiegen de Upnohme klaget:: Alt Zauche-Wußwerk/Stara Niwa-Wózwjerch, Döbern/Derbno, Felixsee/Feliksowy Jazor, Großräschen/Rań, Märkische Heide/Markojska Góla, Neiße-Malxetal/Dolina Nyse a Małkse (Groß Kölzig/Wjeliki Kólsk und Klein Kölzig/Mały Kólsk), Neuhausen/Kopańce, Schenkendöbern/Derbno (Bärenklau/Barklawa, Grabko/Grabkow, Pinnow/Pynow un Schenkendöbern/Derbno), Schwielochsee/Gójacki Jazor, Tschernitz/Cersk.

Historisk Sedelgebeud

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Sedelgebeud no Smoler 1843.

Oll doorno wecke westslaavsken Völker man os Sroben telt un wecke Joorhunnerd eun beküiket, kann eun dat sorbske Sedelgebeud unnerscheudlik beschrüiven. Künnig es dat Martin Luther sik in’n 16. Joorhunnerd minnächtig över de Sorbsksprekers un -sprekersksen in’n Dörpern rund ümme Wittenberg uitere. Eun annere Sake sind sorbske Sprookverbode, t.B.1327 in Leipzig, 1377 in Altenburg, Zwickau und Chemnitz, de seo de Existenzt van’r sorbsken Sproke in düssen Steden betuiget. In’n Noordausten grense dat Sedelgebeud an dat poolske Gebeud (büi Crossen un Sorau). Auk in sömmige Dörper an’r Oder un Bober konn sik de sorbske Sproke bet in’t 17. Joorhunerd haulen.[4] Auk Stedenomen os Dresden, Leipzig, Meißen, Chemnitz oder Torgau stamt iut’r sorbsken Sproke.[5]

Jan Arnošt Smoler unnersöchte 1843 os Eurster systemaatsk dat sorbske Sedelgebeud. 1884/1885 unnersöchte Arnošt Muka dat Sedelgebeud noch wat akkuroter. Wüildes Smola vöör ol Folklore sammele, wannere Muka döör de Lausitzer Dörper un make sik över den Stand van’r sorbsken Sproke in den Dörpern künnig. Olns teohaupe telle Muka 166.000 Sorben un Sorbsken; schreiv man teoglüik över de rasante Germanisatscheon van sorbsken Dörpern vöör ol in’r Niederlausitz.

Kernsedelgebeed

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Os sorbsk „Kernland“ beteuket eun vandage meust dat Gebeud, in den sorbske Sproke auk vandage noch Olldagssproke es.

Dat es in’r Böverlausitz vöör ol dat katholske Gebeud twisken den Steden Bautzen, Kamenz un Hoyerswerda, in’n engen Sinne de füiv Gemeunen van’n Verwaltungsveband am Klosterwasser un de Gemeune Radibor. In düssen Gebeuden spreket meir os de Halve van’n Luiden Böversorbsk. Auk in Deulen van’n Gemeunen Göda, Neschwitz, Puschwitz un de Stad Wittichenau häurt büi den böversorbsken Kernsedelgebeud teo; in düsse Gemeunen spreket ca. eun Drüddel van’n Inwoners un Inwonersken Böversorbsk.

In’r Niederlausitz passt de Begrepp up’t eurst vör de Gemeunen nöördlik van Cottbus (t.B. Drachhausen, Dissen-Striesow, Jänschwalde). Man door es dat Niedersorbske vill minner present, os in’n böversorbsken Kernsedelgebeud. Olleun 15 bet 30 Perzent in düsse Gemeune spreket Niedersorbsk.

Literatur

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  • Peter Kunze, Andreas Bensch: Die Sorben / Wenden in der Niederlausitz. Ein geschichtlicher Überblick. In: Wobrazki ze Serbow . 2. Uploge. Domowina, Bautzen 2000 (Eurste Uploge 1996), ISBN 3-7420-1668-7.
  • Gertraud Eva Schrage: Die Oberlausitz bis zum Jahr 1346. In: Joachim Bahlke (Eds.): Geschichte der Oberlausitz. 2.Uploge, Leipziger Universitätsverlag, Leipzig 2004 (Eurste Uploge 2001), ISBN 978-3-935693-46-2, S. 55–97.
  • Arnošt Muka: Statistika łužiskich Serbow [Statistik van’n Lausitzer Sorben]. Sülstverlag, Bautzen 1884–1886; 5. Uploge unner den Titel Serbski zemjepisny słowničk [Sorbsk geograaphsk Woirbeok]. Bautzen 1927; Nüudruck: Domowina, Bautzen 1979.

Einzelnachweise

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  1. Teo „Sorbenland“ vgl.
    Miriam Schönbach: Im Sorbenland droht Lehrermangel. In: Sächsische Zeitung, 8. August 2016, afreopen den 15. Meu 2017, 18:45; DPA: Frühe Fotografien aus dem Sorbenland. In: berlin.de. 22. Oktober 2016;.; Torsten Richter: Mit der Kamera unterwegs im katholischen Sorbenland. In: Lausitzer Rundschau, 20. Juli 2012, afreopen den 15. Meu 2017, 18:50; Karl Christian Kanis Gretschel: Geschichte des sächsischen Volkes und Staates. Band 1. Verlag van Reinhold Beyer, Leipzig 1841, S. 17ff. Cathrin Carmin Alisch: HochZeit unterm Abendrot der Sorben in der Lausitz. Musik, Magie und Minderheit im Spiegel der Kultursemiotik. LIT Verlag, Münster 2003, S. 18 u. 49; Reetta Toivanen: Minderheitenrechte als Identitätsressource. Die Sorben in Deutschland und die Saamen in Finnland. LIT Verlag, Hamborg 2001, S. 11; Martin Kasper: Die Lausitzer Sorben in der Wende 1989/1990. Domowina Verlag, 2000, S. 125.

    Teo’r „Wendei“ vgl.
    Karl Andree (Eds.): Globus: Illustrierte Zeitschrift für Länder- und Völkerkunde. 2. Band, Verlag van’n Bibliographischen Institut, Bildburghausen 1862, S. 245 ff.; Th. Campe: Aus der Wendei. In: Die Gartenlaube, Nr. 51, 1891, S. 864–867.
  2. vgl. Anhang in: Sächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt, Nr. 7/1999
  3. Gesetz über die Ausgestaltung der Rechte der Sorben/Wenden im Land Brandenburg. Lansregeurnge Brannenborg, afropen an’n 21. Januar 2015 (siehe § 14  SWG – „Verkündung“).
  4. Frido Mětšk: Serbsko-pólska rěčna hranica w 16. a 17. lětstotku [De sorbsk-poolske Sprookgrense in’n 16. un 17. Joorhunnerd]. In: Lětopis, Rüige B, Band III (1958), Ludowe nakładnistwo Domowina, Bautzen 1958, S. 4–25.
  5. Dietmar Urmes: Handbuch der geographischen Namen. Marix Verlag, Wiesbaden 2004, ISBN 3-937715-70-3.