Johann Gerhard Behrens

Johann Gerhard Behrens (* 5. September 1889 in Esens; † 23. März 1979 in Warsingsfehn) weer en düütsch evangeelsch-lutherisch Pastoor un Astronom.

Gedenktafel

Jöögd ännern

Nah den Besöök vun de Börgerschool in Esens hett Behrens 1909 sien Abitur in Nörden maakt un hett ansluutend van 1909 bit 1914 Theologie, Astronomie un Kunstgeschichte in Tübingen, Berlin un Chöttingen studeert. 1914 hett he sien eerst theologisch Examen in Chöttingen afleggt. Van 1915 bit 1917 weer he Suldat an de Westfront, wo he mit dat Iesern Krüüz II. Klass uttekent wurrn is.[1] Nach sien Vikariat in Warsingsfehn weer Behrens denn af 1920 Pastor in Hittfeld, Stood un Detern.

Astronomie ännern

Behrens harr all fröh Interesse an de Astronomie. Neben dat Studium vun de Theologie hett he astronomische Vörlesungen un Kollegs besöcht un verwunner de Lüüd dör sien mathematische Fähigkeiten. He hett an de jährlich Kongressen vun de Astronomen deelnommen un hett en bestimmte mathematische Koordinate to dat Bereeken vun lütte Planetenloopbahnen entwickelt, de in Fackkringen allgemeen Beachtung funn. 1933 wurr he as eenzig Pastor in de „Astronomische Gesellschaft“ upnommen un keem in Kuntakt to de bekannt Astronomen vun dat In- un Utland. Wenig later hett en Mitarbeiter vun Albert Einstein versöcht, hüm to dat Utwannern in de USA to bewegen, um dor as Astronom un Mathematiker to arbeiten. Nah den Tweeten Waltkrieg keem Behrens mit de NASA in Kuntakt. De Swoorpunkt vun sien wetenschapliche Arbeit harr in dat Utforschen un Bereeken vun den Umloopbahnen vun Kometen legen, wat bi de Vörbereiten för de lateren Satellitenflüüg de Weltruumfohrt helpen dee. Noch bit 1972 hett hüm de NASA regelmatig Mitdeelen schickt, dormit he war mathematisch överprüfen dee. Ok de Olympia-Werke in Roffhusen sünd in disse Tiet an hüm rantreeden, dormit he de bi bestimmten Upgavenstellungen bi den Insatz vun Computern beraden dee.

Kark un Wedderstand gegen den Natschonalsozialismus ännern

In de Karkenhistorie is he as de „Fall Behrens“ ingahn. As konservativ instellt Pastor in Stood harr he to Anfang vun de natschonalsozialistisch Herrschap ut sien Afneegen tegen dat Regime kien Hehl maakt. Ut den Konfirmandenünnerricht wurrn hüm Utspröök as „Kinder, ihr seid verhetzt“ un „Ein christlicher Neger ist mir lieber als ein ungläubiger Deutscher“ vörsmeeten. Dat keem to en Anzeig wegen staatsfeindlicher Instellung. An‘n 16. September 1935 is hüm up de Straat en Toog vun SS-Manlüüd tomöötkommen, anführt vun en SA-Musikkapelle, de eben vun den Nürnbarger Parteidag torüchkehrt weer. Se hemm hüm misshannelt, hüm mit en Pappschild mit de Upschrift: „Ich bin ein Judenknecht“ behangt, denn hemm se hüm, begleit vun en johlenden Minschenmengt, de immer grötter wurr, in en Triumphmarsch dör de Stadt führt. In en för de dormalige Justiz moodig Verfahren wurrn de Rädelsführer vun de Gewalttat to Freeheitsstrafen veroordeelt. Ünner de Natschonalsozialisten keem dat dornah to en düchtigen Konflikt, de neben Rieksjustizminister Franz Gürtner un sien Mitarbeiter Roland Freisler, den Rieksbinnenminister Wilhelm Frick, den Rieksführer SS Heinrich Himmler un ok Adolf Hitler beschäftigen dee. An’n Enn‘ gungen de Täter denn doch straaffree ut. Behrens sülvst keem relativ goot ut de Saak herut, wiel de Perzess ok in dat Utland hooch Wellen slahn harr. Sien Landesbischop, de sück nich up sien Siet stellen much, hett hüm sien Pastorenamt in Stood enttrucken un hett hüm as sien persönlichen Gast nah Hannober inlaaden, to sien Schuul, üm Gras över de Saak wassen to laaten. Kört tovör harr Behrens noch moodig wöör up de Kanzel funnen: „Das ist mein Beruf […] nicht, dass ich schweige wie ein ‚stummer Hund‘, sondern dass ich meinen Mund auftue zur Bezeugung der Wahrheit“. En Rehabiliteeren vun Behrens un en Wedderinsetten in sien Stooder Pfarramt funn nah den Krieg aber nich statt.

Laat Johren un Dood ännern

As Pastoor hett he in sien letzte Karkengemeend Detern in stuur Tiet över 20 Johr trüe deent un völ Toneegen kreegen. In’n Ruhestand truck hüm dat weer in sien Heimatstadt Esens, wo he noch eenig Deensten övernehm un ok sien astronomischen Studien wiederführen dee. He is mit 89 Johren in Warsingsfehn doodbleeven. In Stood un Detern wurr en Gemeendhuus nah hüm nömmt, an sien Gebortshuus in Esens hett man en Erinnerungstafel anbrocht, 1980 wurr nah hüm de Asteroid (1651) Behrens nömmt. 2016 wurr in dat Stooder Gemeendhuus en Bronzebüste mit sien Porträt upstelltt.

Literatur ännern

  • DBA N.F.; J. C. Poggendorf: Biographisch-literarisches Handwörterbuch der exakten Naturwissenschaften, Band 7a, T. 1, Berlin 1956, S. 131.
  • Gustav Ohlendorf: Pastor Behrens, Seelsorger und Astronom, in: Friesische Blätter, Beilage zu General-Anzeiger 12, 1975, Nr. 1–3
  • Hans-Jürgen Döscher, Der „Fall Behrens“ in Stade. Eine Dokumentation zum Verhältnis Kirche-Partei-Staat im Dritten Reich. In Stader Jahrbuch 66, 1967, S. 103 bis 144.
  • Sigrid Regina Koch: Die langfristige Kirchenpolitik Hitlers beleuchtet am „Fall Behrens“ in Stade, in: Jahrbuch der Ges. für Niedersächsische Kirchengeschichte 85, 1987, S. 253–292.

Weblinks ännern

Borns ännern

  • Artikel „Johann Gerhard Behrens“ von Anneus Buisman in Biographisches Lexikon für Ostfriesland, Herutgever: Ostfreesch Landschap.
  • Bericht des Pastor Behrens an den Regierungspräsidenten in Stade „über die Geschehnisse am Montag, dem 16. September 1935“. In: Helmut Heiber (Hg.): Der ganz normale Wahnsinn unterm Hakenkreuz. 4. Uplaag (1. Uplaag 1996), Herbig Vlg. 2005, S. 38 f.

Enkeld Nahwiesen ännern

  1. Fabian Schindler: „Der schwere Weg des Pastors Behrens“, in: Hamburger Abendblatt, 15. September 2010. Afropen an’n 15. September 2010.